Im Rahmen des ökumenischen Glaubensprojekts „Ich glaube ...“ haben Mitglieder des ökumenischen Aktionskreises in Kemnath persönliche Glaubensbekenntnisse formuliert. Sie laden ein, über den eigenen Glauben und die Vielfalt in den gemeinsamen Fundamenten des Lebens nachzudenken.
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I c h g l a u b e
an einen Urheber allen Seins – Gott genannt. Dieser mein Gott ist der Herr über alles Existierende in einer von mir vorstellbaren aber genauso gut unvorstellbaren Welt. Und dieser Gott nimmt mich, den verschwindend Kleinen in einem unvorstellbar großen Universum nicht nur wahr, sondern er steht auch in einer ganz innigen Beziehung zu mir.
Dieser für mich Unfassbare und Unvorstellbare ist konkret geworden in der Person Jesus Christus, einem Menschen wie du und ich, der als Inhalt seines Lebens nur das einzige Ziel hatte, Gott aus tiefstem Herzen zu lieben und möglichst allen Menschen den liebenden Gott nahe zu bringen.
Mit der Institution, deren Aufgabe es eigentlich war/ist, die Beziehung zwischen Gott und den Menschen zu vermitteln, war Jesus höchst unzufrieden. Daher war er bestrebt, eine geistige Erneuerung bei den Vertretern dieser Institution herbei zu führen. Diese sahen sich zu Unrecht kritisiert und wollten daher bald diesen Jesus beseitigen.
Was die christliche Kirche Heiliger Geist nennt, ist für mich Gott, der Herr, selber, der sich nicht nur in Jesus Christus manifestiert, sondern auch in jedem Menschen innewohnt. Wie Jesus darf auch ich Gott Abba, den liebenden Vater, nennen. Gott ist jedoch noch mehr für mich, er ist auch eine liebende Mutter. Alle von Gott geschaffenen Lebewesen sind mit mir geschwisterlich vereint. Sie sind somit meine kleineren Geschwister, denen ich in Achtung und Liebe begegnen will.
Was ist für mich (die) Kirche?
Einmal ist sie die Gemeinschaft aller, die an Gott glauben und ihn von Herzen suchen; sie ist also für mich Familie im weitesten Sinn.
Zum anderen ist die Kirche eine Institution, deren Aufgabe es sein soll(te), den Menschen Gott zu vermitteln. Wo diese Institution dieser Aufgabe nicht (mehr) nahe kommt, wo sie hingegen den Willen Jesu verletzt, wo sie statt eines liebenden Vaters einen strafenden, ausschließenden Gott predigt, will ich nicht mehr Kind dieser Kirche sein. Hingegen sehe ich es mit Jesu Jünger als meine ureigenste Aufgabe an, meinen Mitmenschen von Gott mit der Aufforderung zu berichten:
„Fürchtet euch nicht. Redet nur, schweiget nicht ...“ (Apg. 18,9)
(11. Februar 2022)
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