Bericht Chorkonzert 10.03.2024 St. Johannis-Kirche Wirbenz für Nordbayerischer Kurier
Gänsehaut-Feeling beim Chorkonzert der Kulmregion
Zum dritten Mal nach 2017 und 2019 trafen sich die Chöre der evangelischen Gemeinden der Kulmregion zu einem gemeinsamen Konzert in der St. Johanniskirche in Wirbenz. Das Thema des Tages „Freu dich Himmel, freu dich Erde“ war verknüpft worden mit Liedern zum Thema Frieden.
Restlos bis auf den letzten Platz gefüllt war das Gotteshaus, als der Kemnather Gospelchor unter der Leitung von Andrea Kick mit seinem fröhlichen Mottolied „Just for Joy“ vom Eingangsportal aus in die Kirche einzog. Pfarrer Hartmut Klausfelder aus Neustadt am Kulm begrüßte anschließend, in Vertretung für die erkrankte Hausherrin, Pfarrerin Friederike Steiner, besonders den evangelischen Dekan Thomas Guba und seine Gattin aus Weiden, die der Einladung nach Wirbenz gerne gefolgt waren.
Als erster trug der Gospelchor teils fröhliche, teils auch sehr innige Lieder vor: „Here we are, „Come, let us sing“ und „Hear me prayin, Lord“, begleitet von einem Instrumentalensemble.Der nächste Auftritt gehörte dem ortsansässigen Männergesangverein 1854 Wirbenz, der von Iris Meier geleitet wird. Er ist wohl einer der wenigen Chöre, die sich im vergangenen Jahr über mehrere neue Sänger freuen konnte. Die Zuhörer bekamen „Das Elternhaus“, „Abendfrieden“ und den Gefangenenchor von Verdi zu hören. Der neu gegründete Projektchor aus Speichersdorf, welcher von Pfarrerin Andrea Kühn geleitet und von Dominik Fick am Piano begleitet wurde, konnte nach relativ kurzer Probenzeit den Choral „Gott ist gegenwärtig“, das englisch-deutsche Lied „May the Lord send Angels“ sowie das hebräisch-deutsche Friedenslied „Hevenu shalom aljechem“ vortragen.
Pfarrer Klausfelder gab in der Kurzpredigt, ausgehend von einer Geschichte „Wie spielt man Frieden?“ , die Antwort, ein Friedenslied auf dem körpereigenen Organ, der Stimme, zu spielen. In seinem selbst verfassten Gedicht ermunterte er zu diesem Weg zum Frieden, den Gottes Liebe und Barmherzigkeit eröffnet.
Von dem Gastgeber des Konzerts, dem Wirbenzer Kirchenchor ProDeo mit Dirigentin Gertraud Burkhardt, erklangen die neueren Glaubenslieder „Glauben ist gemeinsam feiern“, „Du, dessen Name heilig ist“ und „Bist zu uns wie ein Vater“. Einen gewissen Kontrast dazu bot der Chor „New Voices“ aus Eschenbach/Grafenwöhr mit seinem Leiter Walter Thurn am Piano. Diese hatten mit „Was keiner wagt“ und „Wunder gescheh‘n“ auch zwei „weltliche“ Lieder im Programm sowie „Dass der Friede seinen Himmel über uns baut“.
Vokalmusik auf hohem Niveau und von ganz anderer Art schließlich bot das Quartett „Gloria Patri“ um Bezirkskantor Michael Grünwald aus Marktredwitz dar. A capella trugen die vier Solisten vier Liedsätze, teilweise aus der Renaissance-Zeit, vor. Als „Exsultate iusti“, „If you love me“, „Harre meine Seele“ und das gesungene Gebet „Verleih uns Frieden gnädiglich“ erklangen, lauschten alle gebannt.
Nach Gebet, Vaterunser und Segen stellten sich alle Chormitglieder, fast 100 an der Zahl, im Altarraum auf. Während Walter Thurn an der Orgel das „Großer Gott, wir loben dich“ für die Besucher mit vollem Orgelwerk begleitete, sang der Gemeinschaftschor unter dem professionellen Dirigat des Bezirkskantors eine wunderbare Begleitstimme. Diese Erfahrung sorgte bei den Sängerinnen und Sänger für ein „Gänsehaut-Feeling“. Nach Standing-Ovation beim Applaus ließ der große Chor sehr gerne die Zugabe „Möge die Straße uns zusammenführen“ erklingen und wurde dabei leise von Orgel und Querflöte begleitet. Alle Chöre sangen in diesem Konzert mit viel Freude und Hingabe, was vom Publikum nach jedem Auftritt mit dankbarem Beifall quittiert wurde.
Die Spenden, die aus Anlass des Konzerts am Ausgang gegeben wurden, werden zum kleineren Teil der Kirchenmusik in Wirbenz zufließen, zum größeren Teil jedoch für die Ukrainehilfe verwendet werden.
Nach dem eindrucksvollen Konzert waren die Chorsängerinnen und -sänger noch im Gemeindehaus zu einem Austausch bei Bewirtung eingeladen.